Bon Jour!!
Die Lavendelblüte in der Provence steht schon lange auf meiner Liste. Da wir unsere Juni-Planungsrunde dieses Jahr in Nizza abhalten, habe ich die Gelegenheit ergriffen und ein paar Tage drangehängt.
Ich hoffe, es wird so schön, wie ich es mir vorstelle!!
Mittwoch, 18. Juni
Hotel: Hotel B Lodge, Saint-Tropez
Wetter: Heiß!! 32 - 35 °C
Da mein Flug nach Nizza erst im 16:40 Uhr ging, habe ich morgens noch gearbeitet. Im Büro, damit ich es nicht so weit zum Flughafen hatte.
Der Flug hat auch, bis auf etwas Verspätung, ganz gut geklappt. Ich hatte nette Sitznachbarn – eine Mutter mit Ihrer Tochter, so daß es ein netter Flug wurde. Der Koffer kam auch recht zügig und ich konnte mich gegen 18:30 Uhr auf den Weg zur Autovermietung machen.
Laut Beschreibung sollte es nur einmal über den Parkplatz gehen und man wäre da. Das stimmt auch, wenn man im Terminal 2 ankommt und nicht im Terminal 1, wie ich. Für mich begann eine 30 minütige Odyssee, bis ich endlich das Mietwagengebäude gefunden habe.
Da ich nicht nur meine Fototasche und einen Koffer, sondern auch einen ziemlich schweren Rucksack dabeihatte, war ich nicht nur ziemlich frustriert, sondern auch komplett durchgeschwitzt, da draußen über 30 °C waren.
Die Mietwagenanmietung hat ohne Probleme geklappt. Ich hatte ein kleines Auto Toyota Aygo o.ä. gebucht und einen Renault Clio bekommen. Allerdings mußte ich feststellen, daß die neuen Renault Clios alles andere als „klein“ sind. Ursprünglich waren sie mal so groß wir mein Polo oder mein alter Corsa, aber jetzt sind sie eher so groß wie ein Golf. Da ich aber keine Lust hatte, daß Auto wieder zu tauschen, bin ich losgefahren.
Zum Glück war nicht viel los auf den Straßen, daher hatte ich Zeit, mich an das Auto zu gewöhnen. Die neue Technik wie Spurhalteassistent ist wirklich nervig. Laufend ist das Ding am Piepen, wenn ich nicht 100%ig korrekt in der Spur bleibe. Leider weiß ich nicht, wie ich es ausstellen kann. Inzwischen ignoriere ich es einfach. Ist allerdings nicht Sinn und Zweck der Übung.
Mein Hotel in St. Tropez liegt genau an der Grenze zwischen der Zitadelle und der Altstadt. Ich habe sogar einen Parkplatz ganz in der Nähe gefunden, der allerdings was kostete. Doch das war mir egal.
Mein Zimmer liegt im 3. Stock ganz hinten. Da das Hotel keinen Aufzug hat und der Nachtportier auch keine Anstalten machte, mir zu helfen, habe ich mein ganzes Gepäck die 3 Stockwerke hochgewuchtet. Danach bin ich jetzt fertig.
Das Zimmer ist wie oftmals in Frankreich klein und hat 2 Betten. Beide sind nur 80 cm breit. Ich hoffe, ich falle heute Nacht nicht aus dem Bett. Ansonsten ist das Zimmer aber OK.
Donnerstag, 19. Juni
Ferienwohnung: Valensole, 251 Chemin de Saint Elzeard, Valensole, 04210, Frankreich
Richtig gut habe ich nicht geschlafen, obwohl ich nach der ganzen Action gestern ziemlich kaputt war. Aber ich habe die ganze Zeit Angst gehabt, ich falle aus dem Bett. Außerdem schläft man die erste Nacht nie gut.
Gegen 6 Uhr hat der Wecker geklingelt und ich bin aufgestanden. Um 8 Uhr gab es Frühstück. Es war nicht so üppig, wie wir Deutschen es gerne hätten, aber es reichte aus und hat geschmeckt. Danach habe ich mein Gepäck wieder 3 Stockwerke nach unten geschleppt und an der Rezeption gelassen. Ein später Check-out war nicht möglich und ich war mir nicht sicher, ob ich es bis 12 Uhr schaffen würde.
Mein erster Versuch sich die Zitadelle anzuschauen, schlug fehl, da ich schon kurz vor 9 Uhr oben war, sie aber erst um 10 Uhr aufmacht. Also bin ich runter in die Altstadt.
St. Tropez ist bekannt für den Jetset, der sich dort trifft und im Hafen liegen viele große Jachten. Doch mir haben am besten die kleinen Gassen und Plätze gefallen, die man immer wieder findet, wenn man von den Hauptwegen abbiegt. Ich war wirklich begeistert und zu der Zeit war die Stadt auch noch nicht so voll.
Ich habe mir natürlich auch den Hafen angeschaut und bin bis zum Leuchtturm vorgelaufen. Obwohl es schon immer wärmer wurde. Gegen 11 Uhr wurde die Stadt voller, da ein großes Kreuzfahrtschiff vor dem Hafen vor Anker lag und seine Gäste Stück für Stück an Land brachte. Daher bin ich dann noch einmal hinauf zur Zitadelle, da man von dort oben den besten Blick auf die Stadt und die Umgebung hat. Voll war es nicht, aber eine Schulklasse hat ausgerechnet heute einen Schulausflug dorthin gemacht. Dadurch ging es im Zitadellenmuseum etwas hektisch zu.
Gegen 12:30 Uhr war ich dann wieder am Hotel und habe in dem kleinen Cafe neben dem Hotel noch etwas getrunken, bevor ich losgefahren bin. Länger hätte ich in der Stadt auch nicht umherlaufen können, denn die Hitze (35 °C) macht mir doch zu schaffen. Im Schatten geht es halbwegs, aber St. Tropez ist auch nicht ganz flach.
Ich hatte mich für die landschaftlich schönere Route nach Valensole entschieden. Auf der einen Seite bin ich an wirklich schönen Ausblicken, wie den auf den Stausee „Lac de Stainte-Croix“ vorbeigekommen, aber auf der anderen Seite war die Fahrt auch ziemlich anstrengend, da es viele Kurven und Serpentinen gab.
So war ich ziemlich kaputt, als ich in Valensole ankam.
Die kleine Wohnung ist ganz nett. Teilweise etwas komisch eingerichtet – es gibt keine Harken oder Ablageflächen im Bad, aber für 3 Nächte sollte es gehen.
Ich werde jetzt gleich (ca. 20 Uhr) noch einmal losfahren und mir die ersten Lavendelfelder anschauen. Mal sehen vielleicht gibt es ja die ersten schönen Fotos bei Sonnenuntergang. Während der Fahrt hierher bin ich schon an einigen Feldern vorbeigekommen, habe aber nicht angehalten.
Ich bin gegen 20 Uhr wirklich noch einmal los, obwohl ich platt war. Aber ich wollte schon mal etwas für morgen Scouten.
Lavendelfelder zu finden, ist kein Problem. Auch wenn es die Lavendelfelder, für die Valensole berühmt ist, nicht mehr gibt. Da wächst im Moment etwas anderes drauf. So eine lila Pflanze, die auch in Deutschlang angepflanzt wird, wenn sich der Boden wieder regenerieren muß.
Lavendelfelder mit dem richtigen Blütenstand zu finden ist dann schon schwieriger. Wenn man dann auch noch kein Unkraut zwischen und in den Lavendelbüschen haben möchte, wird es richtig schwer. Und das eine Feld, was es gibt ist dann von x Leuten belagert, die alle das gleiche Bild mitten im Feld machen müssen.
Ich versuche es morgen noch einmal oder ansonsten zum Sonnenaufgang. Evtl. habe ich dann bessere Chancen.
Freitag, 20. Juni
Ferienwohnung: Valensole, 251 Chemin de Saint Elzeard, Valensole, 04210, Frankreich
Nach den letzten Tagen habe ich es heute Morgen etwas ruhiger angehen lassen und war später sehr froh darüber, da keine zeitliche Notwendigkeit für einen frühen Start bestand.
Für morgens stand Valensole auf dem Plan. Ich wollte mir die Stadt/das Dorf anschauen und mußte feststellen, daß es nicht viel zu sehen gibt. Eine nette kleine Kirche und ein paar nette Häuser. Mehr nicht. Nach 1 Std war ich wieder bei mir in der Unterkunft.
Danach bin ich losgefahren, um nach weiteren Lavendelfeldern zu schauen und habe auch einige gefunden. Es waren zwar immer einige Leute da, spätestens wenn ich angehalten habe, aber es war nicht so ein Zirkus wie gestern Abend. Ich konnte ein paar interessante Fotos machen. Incl. welche von Mohnblumen – meiner Lieblingsblume.
Abenteuerlich war die Fahrt zu einigen Feldern. Keine Ahnung, warum Google Maps nicht die normalen Straßen genommen hat, sondern mich über Feldwege geschickt hat, die mit den Offroadpisten in Namibia und Island mithalten können. Allerdings müssen das offizielle Straßen gewesen sein, da ich immer wieder Straßenschilder gesehen habe. Mein „kleiner“ Clio hat das alles ohne Probleme gemeistert. Auch wenn er jetzt aussieht, als ob wir eine Saharadurchquerung gemacht haben.
Normalerweise heißt es in der Fotographie, daß man tagsüber keine Bilder machen soll, weil die Sonne so hart ist. Aber mir gefallen die Bilder. Sie zeigen die Wirklichkeit. Hier brennt den ganzen Tag die Sonne unbarmherzlich runter. Warum sollte man nicht versuchen, daß in einem Bild festzuhalten.
Heute Abend werde ich noch einmal einen Spot aufsuchen, um Bilder von der Milchstraße zu machen. Ich hoffe das klappt. Wenn nicht, dann ist es nicht schlimm, da der Spot hier ganz in der Nähe ist und es mich nicht viel Zeit und Aufwand kostet.
Das Valensole nicht viel zu bieten hat, hat mich übrigens vor ein Problem gestellt. Eigentlich hatte ich geplant Essen zu gehen. Aber hier gibt es nur ein feines Restaurant, für das ich keine Klamotten mithabe. Ein Bistro oder ähnliches habe ich nicht gefunden. Daher mußte ich mir selber was kochen. Es gab heute Nudelsalat mit Karotten, Paprika und Feta. Der reicht auch noch für morgen.
Gegen 20 Uhr bin ich noch einmal los und wollte schauen, ob die Felder, die nicht direkt an der Hauptstraße liegen, verschont bleiben, von dem Fotowahnsinn. Aber leider weit gefehlt. Hier waren es keine Paare mit Handys, sondern welche mit professionellen Fotographen, die im Bild standen.
Samstag, 21. Juni
Ferienwohnung: Valensole, 251 Chemin de Saint Elzeard, Valensole, 04210, Frankreich
Für heute hatte ich mir etwas ganz Anderes vorgenommen.
Auf der Hinfahrt bin ich an dem Stausee „Lac de Stainte-Croix“ vorbeigekommen. Der wird vom Fluß Verdon gespeist. Der Fluß selber läuft mehrere Kilometer durch eine Schlucht, die auch als der Grand Canyon der Provence bezeichnet wird.
Vor einiger Zeit hat die Regierung hier eine Straße mit Aussichtspunkten bauen lassen – die Route des Cretes – so daß die Touristen die wunderschönen Ausblicke genießen können. Und ich kann nur zustimmen, die Ausblicke waren zum größten Teil wirklich atemberaubend.
Reine Fahrtzeit für die Strecke – 30 min. Ich habe über 2 Stunden gebraucht, da ich immer überall angehalten habe.
Eine Sache gab es jedoch. Eigentlich ist die Route des Crete eine Einbahnstraße und beginnt an der Auberge des Crete. Allerdings ist die Ausschilderung in dem Ort, bevor die Route beginnt – La Palud-sur-Verdon – so schlecht, daß ich verkehrt herum auf die Route gefahren bin. Was ich gemerkt habe, nach dem mir so viele Autos entgegenkamen.
So wie ich nun mal bin, bin ich umgedreht und habe die richtige Richtung genommen – dabei auch noch in der Auberge ein Sandwich gegessen und eine kurze Pause eingelegt. Um so erstaunter war ich, daß mir immer noch viele Autos und Motorradfahrer und sogar ein deutscher Reisebus entgegenkamen. Auf dem ersten Teil war das kein Problem, aber auf dem Rückweg war die Straße recht schmal und auf der Seite zu Schlucht nur wenig oder gar nicht gesichert. Zum Glück kamen wir auf dem Stück nur Motorradfahrer entgegen.
In der Verdonschlucht leben auch große Wildvögel (diverse Geierarten und Adler). Gesehen haben wir welche, aber ich kann nicht sagen was es ist. Dafür hatte ich auch kein Objektiv dabei.
Zum Abschluß bin ich noch runter an den See gefahren und konnte da sehen, was die Leute an der Stelle machen, wenn der Fluß in den See mündet. Das sieht schon witzig aus, wenn alles anfängt den Fluß hinauf zu paddeln, schwimmen etc..
Als ich vorhin wieder hier ankam, fing es an zu regnen. Mein Auto ist jetzt schon etwas sauberer. Ich schaue mir das morgen mal an, ob ich mir die Waschstraße schenken kann. Keine Ahnung, was passiert, wenn man ein total verdrecktes Auto abgibt.
Die 3 Tage hier sind wirklich schnell vorbeigegangen. Aber ich hatte eine wunderschöne Zeit und konnte mich etwas erholen. Auch wenn ich nicht ganz die Bilder machen konnte, die ich im Kopf hatte.
Morgen geht es wieder zurück nach Nizza. Ich weiß noch nicht, ob ich direkt fahre oder noch etwas unternehme. Aber nur dann, wenn ich keine Serpentinen fahren muß. Davon habe ich erst einmal genug. Wenn ich direkt fahren würde, wäre ich gegen 13 Uhr am Hotel in Nizza, da ich um 10 Uhr aus der Wohnung muß. Mal sehen, was mir noch einfällt.
Noch eine Anmerkung zum Schluß ich bin heute sowohl auf dem Hin- wie auch Rückweg an den Lavendelfeldern an der Hauptstraße vorbeigekommen. Dieses Mal standen nicht nur haufenweise Autos dort, sondern auch Busse. Keine Ahnung, wie die alle Ihr perfektes Instagramfoto bei den Menschenmengen hinbekommen.
Sonntag, 22. Juni
Hotel: Résidhome Nice Airport
Heute Morgen hat alles ohne Probleme geklappt, so daß ich kurz vor 10 Uhr meine Unterkunft verlassen konnte. Keine Ahnung, ob ich alles richtig gemacht habe, da ich kaum jemanden von den Vermietern gesehen habe, auch wenn die direkt nebenan wohnten. Es fanden sich in der Wohnung auch keine Information, was am Abreisetag zu machen ist. Die Wohnung war ganz nett, aber ich weiß nicht, ob ich da noch einmal hinfahren würde, da es einfach zu abgelegen ist.
Erst hatte ich mir überlegt, ob ich noch etwas unternehmen würde, bevor ich nach Nizza fahre, aber im Endeffekt bin ich gleich durchgefahren. Lediglich mit einem Tankstopp zwischendrin. An der Tankstelle gab es auch die Möglichkeit mit einem Hochdruckreiniger kurz den gröbsten Dreck, der nicht vom Regen abgespült wurde, noch zu entfernen.
Ich bin nicht durchgefahren, weil es hier nichts mehr zu sehen gibt, sondern weil die Haut an meinen Armen einen Tag ohne Sonne brauchte. Wenn ich wiederkomme, dann definitiv nicht im Sommer. Nicht nur die Hitze, sondern auch die intensive Sonne hat mir ziemlich zugesetzt. Aber leider blüht der Lavendel nun einmal nur um diese Zeit.
In Nizza konnte ich noch nicht auf mein Zimmer, da es noch zu früh war. Also habe ich mein Gepäck im Hotel gelassen und bin zum Mittagessen in ein Restaurant - ähnlich wie in Deutschland Vapiano – gefahren, von dessen Terrasse man über das Meer schaut. Kein schlechter Platz für ein Mittagessen!!
Den Rest des Tages verbringe ich auf dem Zimmer. Eigentlich hatte ich noch in die Stadt fahren wollen, aber so ist es besser. Ich hoffe, daß meine Haut morgen besser ist. Dann hole ich meine Pläne nach. Mal sehen, was die nächsten Tage bringen. Allerdings geht es dann mehr ums Arbeiten, als um Sightseeing.